Ein Besuch bei „Vivo Vino“ in Weisenheim am Sand

Willkommen im verwunschenen Garten

Seit gut sechs Jahren setzt das Restaurant Vivo Vino im bunten gastronomischen Spektrum der Pfalz einen ganz besonderen Farbtupfer.

Die unscheinbare Pforte des alten Winzerhauses lässt kaum erahnen, was den Gast im Inneren erwartet. Denn direkt in der Ortsmitte können Sie einen verwunschenen Garten entdecken: Margit und Peter Kläß haben sich hier ihren Lebenstraum erfüllt und aus dem ehemaligen Restaurant „Zur Scheune“ das Vivo Vino geschaffen. Große Palmen, Vintage-Möbel und kunsthandwerkliche Accessoires schmücken den Innenhof und die Nischen, in denen im Sommer die Gäste Platz nehmen können. Dieser Stil setzt sich im Innenraum fort, denn auch hier wurde das alte Gemäuer mit Liebe zum Detail verschönert.

„Mit dem Namen Vivo Vino wollten wir das Gefühl von Lebensgenuss und Lebenslust ausdrücken“, sagt Margit Kläß bei unserem Besuch Anfang März, als die gastronomische Welt noch in Ordnung war, denn wir erwischten einen der letzten Abende vor Corona. Sie und ihr Mann hatten sich vor etwa sechs Jahren in das Haus verliebt und es kurzerhand gekauft. Davor hatte das Paar als Pächter der gut besuchten Waldmühle in Neuhofen lange Zeit die Pfälzer Gastlichkeit gepflegt. Im Vivo Vino sollte es in etwas kleinerem Rahmen individueller und gemütlicher zugehen.

Dazu haben sie das mehr als 130 Jahre alte Anwesen Stück für Stück in einen Genuss-Tempel verwandelt. Und sie bieten jetzt auch Hotelzimmer an, was der gelernten Hotelfachfrau besonders am Herzen lag. Daneben hat Margit Kläß sich hier ein zweites Standbein geschaffen. Die sympathische Gastgeberin hat im Obergeschoss einen Shop für italienische Frauenmoden eingerichtet.

 

Das ehemalige Restaurant „Zur Scheune“ haben die neuen Besitzer mit Liebe zum Detail umgestaltet. Kleine Schönheitsreparaturen sollen auch weiterhin neue Akzente setzen.

Entschleunigtes Konzept

Verglichen mit der Waldmühle ist das Vivo Vino etwas kleiner. 30 Plätze fasst das Restaurant, hinzu kommt ein Nebenzimmer für bis zu 18 Gäste. Im Außenbereich stehen während der warmen Tage rund 50 Plätze zur Verfügung. Mit einem kleinen Team können Margit und Peter Kläß ihr entschleunigtes Gastronomiekonzept umsetzen, das näher am einzelnen Gast ist, der sich hier wohlfühlen darf und abschalten kann.

Küchenchef Peter Kläß hat sein Handwerk im Café Kempf in Dirmstein und im Ramada Hotel in Ludwigshafen gelernt, danach in der Schweiz und schließlich im Estragon in Mannheim verfeinert, bevor er für 13 Jahre die Waldmühle übernahm. In Weisenheim steht er nun am eigenen Herd und präsentiert im Vivo Vino eine deutsch-mediterrane Küche, was dem Koch sehr viel Spielraum gibt und für den Gast so manche Über- raschung bereit hält.

Bei den Vorspeisen entscheiden wir uns für die gratinierten Jakobsmuscheln und das Zucchinicarpaccio. Dazu die Tapasvariation mit Parmaschinken und marinierten Shrimps. Die Tapas werden – anders als in Spanien – nicht einzeln, sondern komplett auf einem Schiffchen serviert und sind fast schon zu üppig für einen Gast, weshalb man sie auch gut zu zweit genießen kann. Bei der Hauptspeise wählen wir das Zanderfilet und die Spinatknödel. Die Knödel waren zu Recht schon in der Waldmühle ein Publikumsliebling. Die Standard-Karte ist übersichtlich, Gerichte mit und ohne Fleisch halten sich die Waage, und mit der Buddha-Bowl wird sogar ein veganes Gericht angeboten. Daneben gibt es ständig wechselnde regionale und saisonale Spezialitäten der gehobenen Küche, die Margit und Peter Kläß auf Tafeln präsentieren.

Vivo Vino
Bahnhofstraße 19
67259 Weisenheim am Sand
Tel. 0 63 53 / 9 89 00 88
www.vivovino.de
Mi. – So. ab 17.30 Uhr